Wofür brennst du?

Man hört ja immer ganz viel über Probleme. Egal ob man sich mit Leuten trifft, mit der besten Freundin telefoniert oder zur Therapie geht. Später fällt einem dann ein, was man vielleicht lieber erfahren hätte. Was ist mit den Wünschen, den Träumen und was man vom Leben erwartet? Was ist wichtig? Was macht ein erfülltes Leben aus? Wofür möchtest du deine Zeit und deine Energie verwenden? Was für ein Mensch möchtest du sein? Wofür brennst du?

Oft zwickt es ja hier und da. Und überhaupt fühlt man sich gerade noch nicht bereit, genau jetzt ein erfülltes Leben zu beginnen. Wegen der ganzen Zweifel und der Zipperlein, die man so durch den Tag schleppt, die hinderlich sind und unangenehm und energieraubend. Aber wenn man die Kontrolle mal wegnimmt, den zermürbenden Kampf gegen verschiedene Symptome, die Vermeidungsstrategien… was, wenn man sich öffnen könnte, wenn man bereit wäre für ein lebendiges, erfülltes Leben, obwohl die Ängste und Sorgen rumoren, obwohl all die belastenden Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Urteile immer noch da sind?

Vielleicht ist ja gar nicht das Problem, dass man “falsche” Gefühle und Gedanken hat? Vielleicht muss da gar nichts “repariert” werden oder einfach weg sein, bevor das “richtige” Leben startet? Bevor das in meinen Fokus kommen darf, wofür ich brenne?

Wenn ich alles da sein lasse, all die Gespenster, die den Alltag schwer machen akzeptiere und trotzdem meine Werte erkenne und verfolge. Wenn ich einfach losgehe. Ob das klappt?

Im Grunde sind es zwei einfache Fragen, die uns weiterbringen können. Was liegt mir wirklich am Herzen? Und was steht mir im Wege?

Und an dieser Stelle kommt die “ACT”, die Acceptance- und Commitmenttherapie ins Spiel. Mit einfachen Achtsamkeitsübungen zeigt sie uns, wie wir bestimmte hinderliche Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Bilder und Urteile erkennen. Wie wir trotz unserer Ängste und Bedenken unseren Werten folgen können und uns lebendig fühlen, obwohl nichts “weggemacht” wird und alles da sein darf. Wie wir weniger oft das tun, was uns wegführt von dem, was uns glücklich macht und dem näher kommen, wofür wir brennen.