Frage an Pferdemenschen
Wie würde dein Pferd dich nennen, lieber Pferdemensch?
Pferde sind ehrliche Wesen. Sie nehmen uns wahr, wie wir sind – ungeschminkt und ohne Maske. Ihre Reaktionen auf uns sind direkt und spiegeln oft unsere innere Haltung, unsere Emotionen und die Art, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen. Doch hast du dich jemals gefragt: Wie würde dein Pferd dich nennen, wenn es Worte hätte?
Diese Frage ist nicht nur charmant, sondern auch tiefsinnig. Sie kann dir als Pferdemensch helfen, eine neue Perspektive auf die Beziehung zu deinem Pferd und zu dir selbst zu gewinnen. Lass uns gemeinsam eintauchen, warum diese Frage so kraftvoll ist und welche Erkenntnisse sie dir bringen kann.
Pferde als Spiegel unserer selbst
Pferde nehmen uns über ihre feinen Sinne wahr. Sie spüren unsere innere Haltung, erkennen emotionale Widersprüche und reagieren auf unsere Ausstrahlung. Bist du gestresst, ängstlich oder unausgeglichen, wird dein Pferd das merken – oft lange bevor dir selbst bewusst ist, wie du dich fühlst.
Wenn wir uns fragen, wie unser Pferd uns nennen würde, bekommen wir einen wertvollen Spiegel vorgehalten. Wäre es vielleicht „Der Eilige“, weil du immer in Gedanken bei der nächsten Aufgabe bist? Oder „Die Geduldige“, weil du deinem Pferd Zeit gibst, sich zu entfalten? Solche Fragen können eine neue Tiefe in die Beziehung bringen.
Was dein Pferd dir über dich sagen könnte
Dein Pferd würde dich wahrscheinlich nicht nach deinen Taten benennen, sondern nach der Energie, die du ausstrahlst.
Wäre es ein Name wie „Die Ruhige“? Dann spiegelt das vielleicht deine ausgeglichene, präsente Art wider, die deinem Pferd Sicherheit gibt.
Oder vielleicht „Der Unberechenbare“? Das könnte darauf hindeuten, dass deine Stimmung und dein Verhalten für dein Pferd schwer einzuschätzen sind.
Möglicherweise wäre es „Die Aufmerksame“? Dann erkennt dein Pferd in dir eine Person, die seine feinen Signale liest und wertschätzt.
Diese „Namen“ sind keine Wertungen, sondern Hinweise, die dir helfen können, bewusster auf dein Verhalten und deine Wirkung zu schauen.
Eine systemische Perspektive: Was macht diese Frage so besonders?
Die Frage „Wie würde dein Pferd dich nennen?“ ist tief in der systemischen Arbeit verwurzelt. Sie regt dazu an, eine Beziehung aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Dadurch schafft sie:
Bewusstsein: Du beginnst, dein Verhalten und dessen Wirkung auf dein Pferd zu reflektieren.
Empathie: Die Frage fordert dich auf, dich in dein Pferd hineinzuversetzen – seine Sicht der Welt und der Beziehung zu dir zu verstehen.
Veränderung: Wenn dir bewusst wird, wie dein Pferd dich wahrnimmt, kannst du gezielt an deiner Haltung arbeiten, um eine harmonischere Beziehung aufzubauen.
Wie du mit dieser Frage arbeiten kannst
1. Reflektiere ehrlich
Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken. Stelle dir vor, dein Pferd hätte die Möglichkeit, dich zu benennen. Was würde es sagen? Und warum? Schreib deine Gedanken auf, ohne sie zu bewerten.
2. Frage andere Pferdemenschen
Manchmal sehen andere Reiter oder Trainer Dinge, die wir selbst nicht wahrnehmen. Frag sie: „Wenn mein Pferd mich benennen würde, was glaubst du, würde es sagen?“
3. Sei offen für Veränderung
Wenn dir der Name, den dein Pferd dir geben würde, nicht gefällt, sieh das als Einladung zur Weiterentwicklung. Pferde sind vergebende und geduldige Wesen – sie gehen den Weg gerne mit dir.
Was ist dein Name?
Diese Frage ist kein Test, sondern eine Chance. Sie lädt dich ein, bewusst über die Beziehung zu deinem Pferd nachzudenken und vielleicht Aspekte in dir selbst zu entdecken, die dir bisher verborgen waren. Was wäre, wenn dein Pferd dich „Die Liebevolle“ oder „Der Vertraute“ nennen würde? Vielleicht ist das genau die Motivation, die du brauchst, um dich weiterzuentwickeln – für dein Pferd und für dich.
Was würde dein Pferd dich nennen? Schreib es dir auf – und arbeite daran, der beste Pferdemensch zu werden, der du sein kannst.
PS: Meine Haflinger-Stute nennt mich “Schlecki-Tante” …