Emotionen sind nicht nur Gedanken – sie sind körperlich spürbar. Stress sitzt in den Schultern, Wut im Bauch, Freude im Brustkorb. Wir „frieren ein“, wenn wir Angst haben, oder „springen vor Glück“. Unser Körper trägt Erinnerungen, Anspannungen und Muster, die oft tiefer reichen als Worte. Doch wie oft nehmen wir uns wirklich die Zeit, diese Emotionen durch Bewegung zu lösen, statt nur über sie nachzudenken?

Gefühle sind Bewegung – wenn du sie nicht ausdrückst, bleiben sie stecken

Gefühle sind nichts Statisches. Sie entstehen, verändern sich, ebb en ab. Doch wenn wir sie nicht ausdrücken, sondern festhalten – bewusst oder unbewusst – bleibt die Energie im Körper stecken. Wut, die nicht gezeigt wird, wird zu Anspannung. Trauer, die nicht gefühlt wird, legt sich wie ein Gewicht auf die Brust. Unsicherheit, die ignoriert wird, macht sich als Enge im Hals bemerkbar. Wenn wir uns bewegen, passiert etwas Magisches: Der Körper darf loslassen. Eine systemische Sitzung kann den Blick auf alte Muster verändern, doch manchmal braucht es auch eine Möglichkeit, diese Veränderung körperlich zu spüren.

Vier Phasen – eine Reise von Anspannung zu Leichtigkeit

Diese Meditation ist wie eine kleine Reise – von Bewegung zu Stille, von Anspannung zu Leichtigkeit. Sie hilft, das loszulassen, was nicht mehr gebraucht wird, und schafft Raum für neue Erkenntnisse.

1️⃣ Schütteln – alles abschütteln, was dich festhält

Der erste Schritt ist Bewegung ohne Kontrolle. Arme, Beine, Schultern, Kopf – alles darf sich lösen. Mit geschlossenen Augen oder einem inneren Fokus beginnt das Schütteln sanft, dann intensiver. Die Musik hilft, sich nicht zu sehr auf den Kopf zu konzentrieren, sondern einfach zu machen. Alte Spannungen fallen ab, Emotionen kommen in Fluss, das Nervensystem schaltet um – vom Festhalten ins Loslassen.

2️⃣ Tanzen – Bewegung ohne Performance, nur für dich

Jetzt wird der Rhythmus spürbarer, doch es gibt keine Vorgaben, keine Regeln. Es geht nicht um Perfektion oder Performance, niemand schaut zu, es gibt kein richtig oder falsch. Einfach die Musik fühlen, sich bewegen, wie es sich gut anfühlt. Vielleicht klein und sanft, vielleicht groß und wild – was braucht dein Körper heute? Das ist kein Tanz, um gesehen zu werden – das ist dein Moment, um dich mit dir selbst zu verbinden. Der Kopf schaltet ab, der Körper übernimmt.

3️⃣ Sitzen – in die eigene Mitte finden

Nach der Bewegung wird die Musik ruhiger, du setzt dich hin. Dein Atem verlangsamt sich, dein Körper wird still. Nach außen passiert nichts – doch innen arbeitet alles weiter. Was hat sich verändert? Wo spürst du Leichtigkeit? Wo ist noch Spannung? Dein Körper sortiert das Erlebte, lässt es nachwirken.

4️⃣ Stille – einfach nur sein

Jetzt gibt es keine Musik mehr. Du liegst oder sitzt entspannt, ohne etwas zu tun. Keine Anstrengung, kein Fokus – einfach Stille. Kein Tun mehr, nur Sein. Der Geist kann loslassen, der Körper integriert, was sich verändert hat.

Warum Bewegung der perfekte Einstieg in die systemische Arbeit ist

Diese Meditation ist mehr als nur eine Einstimmung – sie ist eine Vorbereitung. Denn systemische Arbeit bedeutet nicht nur über Veränderung zu reden, sondern sie zu erleben. Nicht nur zu denken, sondern zu spüren, was sich gut anfühlt. Nicht nur Muster zu erkennen, sondern den Körper mit einzubeziehen.

Am 23. März 2025 kannst du das selbst erleben: Beim Workshop „Kreatives Malen trifft systemische Arbeit“ starten wir mit dieser bewegten Meditation – und bringen dann mit Farben, Perspektivwechseln und systemischer Reflexion neue Klarheit in deine Lebensrollen.

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Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einer Entscheidung – sondern mit einer Bewegung.

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Wer bist du, wenn niemand zuschaut?

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Glaubenssätze und Lebensrollen: Wie sie unser Leben bestimmen – und wie wir sie verändern können